Belia Seniorenresidenz Schalke

In Erinnerungen schwelgen: Jahresprojekt in Schalke

2022 war in der Belia Seniorenresidenz Schalke das Jahr der Erinnerungsbücher. Jede Bewohnerin und jeder Bewohner sollte die Möglichkeit haben, sein Leben in einem Erinnerungsalbum nach seinen Vorgaben widergespiegelt zu bekommen.

Natürlich werden die Eckdaten des Lebens der BewohnerInnen im Biographie-Gespräch abgefragt und dokumentiert. Ein Erinnerungsbuch geht aber weiter: Es sollte schön gestaltet sein und zum wiederholtes Herumblättern animieren. Die Inhalte der Bücher sind so individuell wie die BewohnerInnen - jeder setzt andere Schwerpunkte.

Die Erinnerungsbücher werden in enger Zusammenarbeit mit den BewohnerInnen und deren Angehörigen erstellt. Gemeinsam werden Fotos von Hochzeiten, Kindern oder besonderen Ereignissen und Interessen ausgesucht. Dabei werden oft vergessen geglaubte Erinnerungen wach und die resultierenden Gespräche können sehr emotional werden.

Während der Arbeit an den Erinnerungsbüchern gab für die MitarbeiterInnen des BSDs es einige Überraschungen. Unser Bewohner Herr Pottkämper, der sich im Alltag am liebsten in sein Zimmer zurückzieht und nur zur Teilnahme an wenigen bestimmten Betreuungsangeboten motiviert werden kann, öffnete sich unserer Mitarbeiterin und berichtete von seinem bewegten Leben. Die Bewohnerin Frau Bojarzyn erzählte von traurigen, aber auch schönen Begebenheiten aus ihrem     Leben. Dabei flossen auch schon ein paar Tränen. Die Erinnerungsbücher verbleiben auf Wunsch bei den BewohnerInnen. Eine unserer BewohnerInnen hebt ihr Buch  sogar im Tresor auf. „Es ist mein größter Schatz!“, sagte sie und holt es immer mal wieder heraus, um es anzuschauen.

Solange die BewohnerInnen bei uns in der Einrichtung leben, sind auch die Erinnerungsbücher nicht abgeschlossen. Besondere Ereignisse werden hinzugefügt und das Buch wird immer wieder ergänzt. Gerade in der Betreuung von Demenzkranken erleichtern die Bücher den Rückblick auf das eigene Leben, Gefühle werden wachgerufen und die validierende Arbeit der MitarbeiterInnen wird erleichtert.

Wenn ein Leben dann zu Ende geht, werden die Bücher den Angehörigen zur Erinnerung übergeben. Dies war von Anfang an der Wunsch einer Bewohnerin, die meinte: „Das Buch bekommen mal meine Enkel!“

Das Projekt „Erinnerungsbücher“ soll nicht mit dem Jahr 2022 enden, es wird mit neuen Bewohnerinnen und Bewohnern weitergeführt.


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