Marl. Ein Richtfest, bei dem Handwerker und Offizielle nicht unter sich blieben: Auf der Baustelle des neuen Pflegeheims an der Bergstraße in Marl-Drewer versammelten sich auch mögliche Bewohner und Angehörige. Die Nachfrage ist riesig, sagen die Firmensprecher.

Damit widersprechen sie dem Altenbedarfsplan der Kreisverwaltung. Nach diesem Zahlenwerk wäre dieses Heim schon das zweite in Marl, für das es keinen Bedarf gäbe – soweit die Theorie. Die Praxis: Schon in der Rohbauphase gab es Nachfragen, sagt Joachim Müller, Geschäftsführer der späteren Betreibergesellschaft Belia aus Winsen an der Aller.

Rund 30 Interessenten mit Anhang hatten sich zum Richtfest angesagt. Architekt Rüdiger Baum, bei der übergeordneten Lindhorst-Gruppe verantwortlich für die Projektsteuerung, nannte beim Richtfest Zahlen. Das Grundstück misst demnach rund 3.200 Quadratmeter, davon 1.150 überbaut. Für Bewohner stehen Einzelzimmer mit separaten Bädern bereit. Jedes vierte Zimmer ist uneingeschränkt rollstuhltauglich. Im Demenzbereich haben die Bewohner freien Zutritt zu einem gesicherten Stück Garten. Das Haus soll laut Joachim Müller aber vor allem eines sein: offen. So können auch Senioren aus der Umgebung als Gäste zu den Mahlzeiten kommen. Ein Café ist auch nachmittags geöffnet. Müller beim Richtfest: „Wir wollen das Leben in das Haus hineinziehen“.

Der stellvertretende Bürgermeister Axel Großer hieß die künftigen Betreiber willkommen heißen: „Wir als Gesellschaft müssen uns daran messen lassen, wie wir mit älteren und gebrechlichen Menschen umgehen.“ Die Vertreter der Belia und Aureus, dem Generalunternehmer vor Ort, gehen davon aus, dass das neues Haus zum Jahresbeginn 2018 in Betrieb geht.

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